Ein Cochlea-Implantat (CI) ist ein spezielles Hörsystem für Menschen, bei denen klassische Hörgeräte nicht mehr ausreichen – zum Beispiel bei hochgradigem oder vollständigem Hörverlust.
Anders als ein Hörgerät, das den Schall nur verstärkt, übernimmt das Cochlea-Implantat die Hörfunktion direkt im Innenohr. Es besteht aus zwei Teilen:
- Ein äußerer Teil (hinter dem Ohr): Er nimmt die Geräusche auf und wandelt sie in elektrische Signale um.
- Ein innerer Teil (unter der Haut): Dieser Teil wird operativ eingesetzt und leitet die Signale direkt an den Hörnerv weiter.
So können Menschen mit starkem Hörverlust wieder hören lernen – auch, wenn das Innenohr (Cochlea) nicht mehr richtig funktioniert.
Zahlen & Fakten
- Über 1 Millionen Menschen weltweit tragen ein Cochlea-Implantat (Quelle: WHO & Herstellerangaben)
- In Deutschland sind über 60.000 CI-Träger registriert – Tendenz steigend.
- Bereits Kleinkinder ab 6-12 Monaten können mit einem CI versorgt werden – je früher, desto besser für die Sprachentwicklung
- Die Erfolgsquote liegt bei 85-95%, je nach Ursache und Zeitpunkt der Versorgung. Viele Träger können wieder telefonieren oder am Gespräch teilnehmen.
- Ein CI kann einseitig oder beidseitig implantiert werden – je nach Hörverlust.
- Nur ein kleiner Teil der schwerhörigen Menschen, die theoretisch ein CI brauchen würden, ist bisher tatsächlich mit einem versorgt.



