Sie lesen folgenden Beitrag:

Hörverlust und Demenz

Hörverlust & Demenz – ein oft unterschätzter Zusammenhang

Ein gutes Gehör ist weit mehr als nur die Fähigkeit, Geräusche wahrzunehmen – es ist ein wichtiger Schlüssel auch zu geistigen Fitness. In den letzten Jahren haben zahlreiche Studien gezeigt, dass ein unbehandelter Hörverlust das Risiko für kognitive Beeinträchtigungen wie Demenz deutlich erhöhen kann.

Die Lancet-Kommission zur Prävention von Demenz hat 2020 veröffentlicht, dass ein unbehandelter Hörverlust im mittleren Lebensalter (45-65 Jahre) der größte potenziell beeinflussbare Risikofaktor für die Entwicklung einer Demenz ist.

Demnach sind bis zu 8% der weltweit bekannten Demenzfälle auf einen unbehandelten Hörverlust zurückzuführen.

Durch frühzeitige Erkennung und Behandlung kann das Risiko also merkbar reduziert werden.

Aber warum besteht über ein Zusammenhang zwischen Hören und dem Gedächtnis?

1.Weniger Reize für das Gehirn:

Wenn das Gehör nachlässt, bekommt das Gehirn weniger akustische Informationen. Es wird also weniger gefordert und verliert nach und nach an Verarbeitungskapazität.

2. Soziale Isolation:

Menschen mit einem Hörverlust ziehen sich häufig aus Gesprächen und gesellschaftlichen Situationen zurück. Der mangelnde soziale Austausch wirkt sich negativ auf die geistige Gesundheit aus.

3. Kognitive Überlastung:

Wer schlecht hört, muss sich stark konzentrieren um Gesprächen zu folgen. Das beansprucht kognitive Ressourcen die dann evtl. in anderen Bereichen fehlen können.

Eine Studie der Johns Hopkins University (Lin et al., 011) zeigte, dass Menschen mit einem mittleren bis starkem Hörverlust ein zwei- bis fünfach erhöhtes Risiko für Demenz haben, verglichen mit Personen mit normalem Gehör.

Gute Nachrichten: Durch eine rechtzeitige Versorgun mit Hörgeräten kann das Risiko deutlich gesenkt werden und die kognitive Leistungsfähigkeit stabilisiert werden kann.

Deshalb wichtig: Hörverlust ist keien bloße Alterserscheinung – sondern ein medizinisches Thema mit ernsthaften Folgen! Durch eine regelmäßigen Hörtest lässt sich das Risiko minimieren.